Durchschnitts-Deutsche sparen sich arm – Seit Jahren treibt das Nullzins-Gespenst sein Unwesen in den großen Zentralbanken (z.B. EZB oder Fed), während die durchschnittliche Inflationsrate bei rund 2% liegt. Banken können es sich kaum leisten, Zinsen von über 0% auf das gesparte Geld auszuzahlen, aber das tägliche Leben wird für jeden Einzelnen immer teurer. Da fällt es nicht schwer, zu erkennen, dass sich das klassische Sparen (v.a. langfristig) nicht als Geldanlage eignet und man damit nicht intelligent investieren. Dennoch hält der Großteil der deutschen Bevölkerung daran fest. Alternativen zum traditionellen Sparbuch, Giro-Konto, etc. sind unumgänglich, wenn man sein Kapital vor der Inflation schützen und vermehren möchte. Nachfolgend finden Sie einen Überblick der Anlageklassen, die sich langfristig bewährten.
Immobilie als Geldanlage – der Klassiker
Um eines vorweg klarzustellen: Mit einer Immobilie ist in der Investmentwelt ein Miet- oder Pachtobjekt gemeint, das nicht zur Eigennutzung gekauft wird, sondern um dauerhaft eine passive Einnahmequelle zu lukrieren. V.a. Büroflächen fanden in den letzten Jahren Freunde unter den Anlegern. Zum Unterschied zu anderen üblichen Anlageklassen werden Immobilien i.d.R. mit Hilfe von Fremdkapital finanziert und der Kredit durch die eingenommenen Mieten getilgt. Auch wenn die Kaufpreise in manchen Regionen (z.B. München) z.T. astronomische Höhen erreicht haben, gibt es immer noch sehr attraktive Objekte am Markt. Außerdem hat man als Vermieter/Vermieterin viel mehr Möglichkeiten, die Gewinnsumme zu beeinflussen. Zwar fallen Aufgaben wie Renovierungen und Mietersuche an, allerdings man kann diverse Förderungen und Steuerbegünstigungen nutzen.
Aktien – nur etwas für Spekulanten?
Kurze Antwort: auf gar keinen Fall! Vorausgesetzt, man investiert in Aktien in Form von Fonds. Wer glaubt, unter den Tausenden von börsennotierten Unternehmen das große Goldnugget zu finden, wird bei der Umsetzung wohl eines Besseren belehrt werden. Das Investieren in Einzelaktien ist in der Tat riskant und spekulativ und nur eine Handvoll begnadeter Menschen schaffen es, damit dauerhaft bessere Renditen zu erwirtschaften als der Markt. Deshalb ist der Privatanleger gut beraten, sein Geld in breit diversifizierte Aktien-Fonds anzulegen, wobei v.a. kostengünstige ETFs (= Exchange Traded Funds) Sinn machen. Diese bilden einen bestimmten Index ab. Kauft man z.B. Anteile eines ETFs, der den DAX abbildet, investiert man in die 30 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands. Damit sind rund 80% der Marktkapitalisierung von deutschen Börsen-Unternehmen abgedeckt. Man investiert also nicht in ein einziges Unternehmen, sondern in Deutschland – und das in einem einzigen Produkt. Man benötigt nur ein Konto bei einem Online-Broker, welche auch kostenlos angeboten werden.
Gold – das ewige Geld
Jede – wirklich jede – Währung der Menschheitsgeschichte ist früher oder später gescheitert. Nur Gold überlebte Jahrtausende als anerkanntes Zahlungsmittel, wobei der Wert auf lange Sicht unglaublich stabil blieb. In Babylon bekam man für 1 Feinunze Gold 350 Laibe Brot. Wenn heute die Feinunze 1400EUR kostet und ein Laib Brot 4EUR, dann kommt genau auf dieselbe Zahl. Das heißt, dass sich Gold bestens als Inflationsschutz eignet, jedoch sollte man sich nicht mehr davon erwarten. Denn Gold kann im Unterschied zu Immobilien und Unternehmen keinen Gewinn erwirtschaften – es ist ja nur ein Stück Metall.
Wenn etwas zu schön klingt, um wahr zu sein, …
… ist es das meistens auch. Im Internet kursiert eine schier unendliche Anzahl an Kursangeboten von „Ich-Mach-Dich-Reich“-Gurus und Anlageempfehlungen für „das nächste Apple“. Es wird suggeriert, es gäbe eine risikofreie und renditestarke Möglichkeit, sein Geld schnell zu vermehren. Das ist eine völlige Illusion. „Kein Risiko, keine Rendite“, lautet ein Grundsatz in der Investmentwelt. Darum lassen Sie sich nicht täuschen von jemandem, der Ihnen bei Schiffsfonds, Kryptowährungen oder Rolex-Uhren Erfolg von heute auf morgen garantiert. Klar, es gibt sicher den Menschen, die mit solchen Exoten erfolgreich sind bzw. waren, aber langfristiger Vermögensaufbau mit moderatem Risiko sieht anders aus.